Identifizierung, Prävention und Unterstützung von Opfern von Menschenhandel mit RA Harald Klinke und Eva Danner von der Beratungsstelle SOLWODI
Montag, den 07. und Dienstag, den 08.11. jeweils von 17.00 bis 19.30 Uhr
Die Schulung findet online statt, Anmeldungen an ausbildung@lawcliniccologne.com
Menschen, die Migrant*innen und Schutzsuchende unterstützen, spielen eine entscheidende Rolle bei der Sicherung der Rechte von Opfern des Menschenhandels. Anwält*innen nutzen dabei verschiedene rechtliche Instrumente, um die Opfer bei der Wahrnehmung ihrer Rechte zu unterstützen, ihren Aufenthaltsstatus zu sichern, für sie Entschädigungen zu erhalten und Menschenhändler vor Gericht zu bringen. Die jüngste Studie des Büros der Sonderbeauftragten und Koordinatorin für die Bekämpfung des Menschenhandels der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) (2021) weist darauf hin, dass es an Geschlechtersensibilität und ausreichender Schulung zum Thema Menschenhandel unter Strafrechtspraktiker*innen und Rechtsanwält*innen mangelt, weshalb z. B. eine sekundäre Viktimisierung während der Ermittlungen im Straf- oder auch im Asylverfahren nicht ausreichend verhindert werden kann. Der Aufbau von Kapazitäten in Form von Schulungen bleibt daher ein ständiger Bedarf, an dem es in vielen EU-Mitgliedstaaten mangelt. Im Rahmen des vom EU-Fonds AMIF (Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds) finanzierten Projekts ACTIVATE – enhAnCing the anti-Trafficking Identification, preVention And supportorT mEchanisms – versuchen Eva Danner von SOLWODI und Rechtsanwalt und Fachanwalt für Migrationsrecht Harald Klinke die oben genannten Lücken zuschließen.
Zu den Dozent*innen
Eva Danner, Sozialarbeiterin (B.A.), leitet die Beratungsstelle SOLWODI Regensburg, eine anerkannte Fachberatungsstelle für Opfer von Menschenhandel. Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Identifizierung von Menschenhandelsopfern und deren Begleitung im Asylprozess. Die Arbeit von SOLWODI Regensburg befindet sich an der Schnittstelle zwischen psychosozialer Beratung und der Wahrung der Rechte von Opfern für Menschenhandel, was meist in enger Zusammenarbeit mit Migrationsfachanwält*innen geschieht.
Harald Klinke ist Rechtsanwalt und Fachanwalt für Migrationsrecht in Bonn und Lehrbeauftragter der Universität zu Köln im Asyl- und Aufenthaltsrecht. In seiner praktischen Tätigkeit als Rechtsanwalt im Migrationsrecht ist er auf unterschiedliche Weise mit dem Thema Menschenhandel konfrontiert.
„Neues Humanitäres Bleiberecht: Ampel endlich auf grün? – Aktuelle Änderungen im Asyl- und Aufenthaltsrecht und ihre Auswirkungen auf die Beratungspraxis.“ mit RA Jens Dieckmann
Montag, den 09.01.23 von 19.00 bis 21.00 Uhr
Soviel angekündigter Aufbruch war selten: kaum ein Bereich des Migrations- und Flüchtlingsrechts, zu dem die Ampelkoalition in ihrem Koalitionsvertrag vom 24.11.2021 nicht Neuerungen und Reformen angekündigt hatte. Doch dann – begann der furchtbare Angriffskrieg gegen die Ukraine und im Bundesinnenministerium und im Auswärtigen Amt waren erst einmal alle Kräfte gebunden. Erst nach Pfingsten 2022 begann die Bundesregierung, ihre Reformagenda im Migrationsrecht anzugehen – mit einem ersten Entwurf zum neuen sog. „Chancen-Aufenthalt“. Zwei weitere Gesetzespakeze – die „Migrationspakete II und III“ sollen 2022 noch auf den Weg gebracht und jedenfalls im Bundeskabinett verabschiedet werden. Zeit, zu Beginn des Jahres 2023 einen ersten Kassensturz zu unternehmen und zu schauen, was uns in der Migrationsberatung an Neuerungen im Jahr 2023 erwarten wird.
Referent ist Rechtsanwalt Jens Dieckmann aus Bonn, Beirat der RLCC und u.a. Mitglied der Rechtsberaterkonferenz der Freien Wohlfahrtsverbände und des UNHCR in Flüchtlingsfragen für die Diakonie Deutschland. Es wird den Teilnehmenden vorab ein umfangreiches aktuelles Skript, erstellt von Rechtsanwalt Dieckmann, übersandt werden als Grundlage der Fortbildung.“
Einführung in das Migrationssozialrecht für Geflüchtete mit Prof. Dr. jur. Dorothee Frings
Dienstag, den 31.01.23 von 17.00 bis 20.00 Uhr